Produktentwicklung

Nur was dem Kunden nützt, ist innovativ

Innovationen des Bochumer Vereins – die gummigefederten Räder für den Nahverkehr, das spannungshomogenisierte Vollrad für den Personen- und Hochgeschwindigkeitsverkehr, tiefgewölbte Vollräder für den klotzgebremsten Güter- und Personenverkehr, hochwirksame Radschallabsorber … – sie alle schreiben ein wenig Geschichte, weil sie Antworten auf die Forderungen der Zeit sind. Und weil sie sich für Hersteller und Anwender rechnen – Akzeptanz für ihre Fahrzeuge, Marktanteile, Kostenersparnis. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter. Im Focus stehen neben der Sicherheit dabei vor allem drei Schlüsselaspekte: der Leichtbau, die Akustik und die Lebensdauer, denn hier liegt der größte Nutzen für unsere Kunden.

Leichtbau

Konsequenter Leichtbau steigert Nutzungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit. Bereits heute setzen wir deshalb, wo immer es geht, konsequent auf Leichtbauwerkstoffe und Formleichtbau wie bei den spannungshomogenisierten Rädern. Und die Grenzen dessen, was geht, sind permanent in Bewegung. So verlangt die Verwendung neuer Werkstoffe und Legierungen zwangsläufig neue konstruktive Ansätze.

Unsere gummigefederten Hybridräder sind hier ein gutes Beispiel für den damit erzielbaren Nutzen. Durch den Einsatz von Aluminium lässt sich das Gewicht pro Rad um bis zu 30% reduzieren. Diese gravierende Reduzierung der ungefederten Massen schont Gleis und Fahrzeug und spart Energie und Instandhaltungskosten. Andererseits verlangen diese Vorteile entsprechende konstruktive Lösungen bei den Welle/Nabe- und Schraubverbindungen oder der Stromrückführung, um nur einige Beispiele zu nennen. Und die haben wir im Griff.

Akustik

Lärm ist überall. Lärm schädigt die Gesundheit, schleichend und nachhaltig. Deshalb erhöht alles, was zur Reduzierung der Geräuschemissionen von Schienenfahrzeugen beiträgt, die Akzeptanz des Schienenverkehrs, gleich ob in Städten oder im Umland von Bahntrassen. Und zahlt sich – durch reduzierte Trassenpreise sowie zufriedene Anwohner und Fahrgäste – auch für den Betreiber aus.

Mit dem extra leisen Güterwagenradsatz haben wir bei den durchgeführten Messfahrten bisher unerreichte 73 bis 75 dB(A) erzielt. Spannungshomogenisierte Räder, schallabsorbierenden Beschichtungen, Radial-Radschallabsorber – es ist die intelligente Kombination unterschiedlicher Maßnahmen, die hier den Durchbruch bringt. Unser Ziel für den Güterverkehr sind hier 73 dB(A). Dass wir auch für den Hochgeschwindigkeitsverkehr, Lokomotiven, U- und Stadtbahnen und dgl. vergleichbare Lösungen parat haben, ist Teil unserer Strategie.

Lebensdauer

Die Lebensdauer der Produkte, also hohe Laufleistung bei hoher Verfügbarkeit und gleichzeitiger Servicefreundlichkeit, ist eine wesentliche Messgröße für die Wirtschaftlichkeit – für die Betreiber genauso wie für uns. Der gute Ruf, den BVV-Räder hier seit langem genießen, kommt nicht von ungefähr – immerhin arbeiten Produkt- und Materialentwicklung sowie Fertigung bei uns traditionell im Schulterschluss. Das fördert außergewöhnliche Leistungen.

Das zeigt sich besonders am Beispiel des neuen Hochgeschwindigkeitsrads aus dem Werkstoff UltraDur ER8H für die chinesischen Fernstrecken. Das bezüglich Laufruhe und Laufleistung weltweit führende Produkt wurde von uns in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt. Mit einer Tiefenhärte von 265 HBW rund um die Radlauffläche erfüllt es auch die anspruchsvollsten Anforderungen: Geschwindigkeiten bis 380 km/h, Temperaturschwankungen von -40°C bis +45°C, Luftfeuchtigkeit bis 95%, Resistenz gegen Starkwind, sauren Regen, Schnee sowie Sandstürme, Salznebel und dergleichen mehr.